Welttag des Ozeans

71% der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt. Der größte Teil dieser Fläche gehört zu den sieben Weltmeeren. Drei dieser Weltmeere sind uns allen bekannt. Der Atlantik, der Pazifik und der indische Ozean. Diese drei Meere sind die größten geografisch zusammenhängenden Wasserflächen der Welt und werden daher als Ozeane bezeichnet. Daneben lassen sich noch vier weitere Wasserflächen geografisch abgrenzen. Das Nordpolarmeer, das Karibische Meer, das Australische Mittelmeer und das Europäische Mittelmeer. Witzigerweise wurde diese Einteilung nicht durch die Wissenschaft, sondern von dem Autor des „Dschungelbuches“ vorgenommen und auf den wissenschaftlichen Bereich repliziert.

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Unsere Ozeane – unentdecktes Land

Am Tag der Ozeane wollen wir uns aber nur mit den Ozeanen beschäftigen.

In allen Meeren sind etwa 97% des Wassers auf der Welt gespeichert. Die Ozeane machen davon den größten Teil aus. Sie bieten einen Lebensraum für unzählige Tier und Pflanzenarten, haben eigene Nahrungsketten entwickelt und sind bis heute weitgehend unerforscht. Wir kennen nur etwa 5% dieser Wasserwelten. Geschuldet ist das den enormen Tiefen der Meere. Auch mit modernen Tauchrobotern ist der Druck in der Tiefsee zu hoch und die zu erkundende Fläche schlicht zu groß.

Die mittlere Tiefe der Ozeane liegt zwischen 3380 und 3870 Metern, wobei die tiefste Stelle im Pazifik bei 11.000 Metern unter dem mittleren Pegel von Amsterdam (Normal Null in Deutschland) liegt. Der Marianengraben ist die tiefste Stelle der Erde, dort schiebt sich die Pazifische Platte unter die Philippinische Platte und erzeugt eine sog. Subduktionszone. Dieses Phänomen erzeugt einen Graben an der Stelle, wo sich beide Platten treffen.

Plastik – Der Schrecken der sieben Weltmeere

Aber die Ozeane sind den Einflüssen der Menschen stark ausgesetzt.

Durch den Eintrag von Müll in die Meere, insbesondere von Plastik, verschmutzen die Ökosysteme nach und nach. Derzeit werden pro Jahr etwa 4,8-12,7 Tonnen Müll pro Jahr in den Meeren entsorgt. Durch die globalen Meeresströmungen umrundet dieser Abfall die Welt und sammelt sich in einen gigantischen Müllteppich am Nordpazifikwirbel. Der sog. „Great Pacific Garbage Patch“.

Das bringt einige Probleme mit sich.

Kunststoffe werden nur sehr bedingt und sehr langsam abgebaut. Jedoch zersetzen Meeresströmungen, Temperaturunterschiede und Lebewesen den Müll in immer kleinere Bestandteile. Es bildet sich sog. „Microplastik“, Teilchen mit einen Durchmesser von weniger als 5mm. Diese Teilchen gelangen in die maritime Nahrungskette und werden dort von Art zu Art weitergegeben. Zudem werden diese Teilchen auch im globalen Wasserkreislauf aufgenommen und transportiert. Wenn also Wasser mit Microplastik verdunstet und an einer anderen Stell wieder abregnet, werden auch die Kunststoffteilchen transportiert. Wir können selbst auf dem Mount Everest Microplastik nachweisen.

Aber durch die maritimen Nahrungsketten und den menschlichen Verzehr von Fisch nimmt der Mensch pro Woche im Schnitt eine Kreditkarte Plastik zu sich. Eine eher unästhetisch Vorstellung…

Klimabedingte Einflussfaktoren

Die Ozeane unterliegen aber auch anderen Einflussfaktoren. Einer davon ist der Klimawandel. Je wärmer die Erde wird, desto wärmer wird natürlich auch das Wasser. In den Ozeanen und die Eisreserven dieser Erde. Wen Eis schmilzt, wird das freigesetzte Wasser in die Meere eingetragen und verändern ihre Temperatur und die Zusammensetzung von Süß und Salzwasser. Beides ist Fatal.

Die globalen Strömungsbänder in den Ozeanen funktionieren, weil warmes Wasser aufsteigt und kaltes Wasser absinkt. Dadurch entwickelt sich ein gleichmäßiger Fluss in eine Richtung.

Die Nordatlantikzirkulation (Golfstrom) ist ein gutes Beispiel dafür. Warmes Wasser aus dem Golf von Mexiko wird nach Grönland transportiert, kühlt sich dort ab und fließt wieder zurück. Dadurch haben wir in unseren nördlichen Breiten ein vergleichsweise mildes Klima.

Durch den Eintrag von kaltem Wasser in die Meere werden diese Meeresströmungen empfindlich gestört. So transportiert der Golfstrom schon jetzt das warme Wasser nicht mehr so weit nach Norden, da durch das Schmelzwasser die Temperatur weiter südlich schon sinkt und das kalte Wasser schneller absinkt.

Auch der Salzgehalt des Wasser ist ein wichtiger Faktor. Je mehr Salz Wasser enthält, desto wärmer ist es.

Das Wasser, welches in Gletschern gespeichert ist, hat einen sehr niedrigen Salzgehalt. Dadurch werden die Meeresströmungen doppelt geschädigt.

Zudem sind die Meere eine riesige Kohlenstoffpumpe. Die Pflanzen im Meer nehmen das CO2 auf und verarbeiten es zu Sauerstoff. Doch Wasser und CO2 reagieren auch ohne Pflanzen miteinander. Es entsteht Kohlensäure. Je mehr CO2 vorhanden ist, desto mehr Kohlensäure bildet sich in den Meeren…und senkt den PH Wert. Dadurch veränder sich die Ökosysteme und Lebensräume für Tiere. Mit verändertem PH Wert müssen sich Fische anpassen oder neue Lebensräuem suchen. Da dies aber global passiert, sterben sie aus, wenn sie sich nicht anpassen können.

Ozeane sind wichtig – wir müssen sie erhalten!

Der Mensch nimmt immer größeren Einfluss auf die Lebensgrundlagen von Pflanzen und Tieren. Die Ozeane werden dabei häufig weniger betrachtet, da sie kein Lebensraum für den Menschen bieten. Wir sollten uns aber im klaren darüber sein, dass auch die Ozeane ein Lebensraum für Millionen Arten ist, wovon wir vermutlich nur einen Bruchteil kennen. Daher sind sie besonders schützenswert. An den Ozeanen hängt unser lokales Klima, genauso wie globale Windströmungen und die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen. Durch Eisschmelze und Versauerung drohen diese Ökosysteme zu kippen. Das hätte fatale Folgen und muss unbedingt verhindert werden!

 

Autor:

Jacob Grimm