Jeder soll seine eigene Identität selbstbestimmt und frei leben können

Es liegt nun ein Gesetzentwurf vor, der einen dritten Geschlechtseintrag „divers“ im Personenstandsgesetz vorsieht.


 

 

„Ich bin sehr froh, dass wir die Diskriminierung gegenüber LSBTTIQ Stück für Stück abbauen.“ Serpil Midyatli

 

 

 

Jeder soll seine eigene Identität selbstbestimmt und frei leben können

 

 

Wenn wir auf die letzten Jahre zurückschauen, hat unsere Gesellschaft einen großen Wandel gegenüber Menschen, die sich nicht in die heterosexuelle und zweigeschlechtliche Norm einordnen lassen wollen, vollzogen. Es geht dabei um die eigene Identität, die man selbstbestimmt leben möchte.

Es liegt nun ein Gesetzentwurf vor, der einen dritten Geschlechtseintrag „divers“ im Personenstandsgesetz vorsieht. Aber leider hat dieser Gesetzentwurf einen Haken: Der Eintrag „divers“ steht nicht allen Menschen offen. Nur Menschen mit „Varianten der Geschlechtsentwicklung“ dürfen sich bei „divers“ eintragen. Damit ist eine Gruppe von intergeschlechtlichen Menschen gemeint. Bei ihnen lassen sich Geschlechtsmerkmale wie Hormone, Keimdrüsen oder Chromosomen nicht eindeutig in „männlich“ oder „weiblich“ einordnen.

Des Weiteren ist nach dem Gesetzentwurf die Vorlage eines ärztlichen Attests notwendig. Diese Einschränkungen sind aber mit einer selbstbestimmten Identität und einem selbstbestimmten Leben nicht vereinbar. Eine ärztliche Begutachtung wird von Betroffenen als demütigend empfunden.

Die SPD versucht in der großen Koalition sich für alle Menschen in unserem Land einzusetzen, aber bei diesem Gesetzentwurf ist leider nur eine Minimallösung herausgekommen. Daher hoffen wir, dass aus den Bundesländern noch einmal Druck aufgebaut werden kann.

Wir fordern die Landesregierung in unserem Antrag dazu auf, sich auf Bundesebene für eine umfassende Regelung zur Verwirklichung geschlechtlicher Selbstbestimmung einzusetzen. Der Geschlechtseintrag „divers“ soll allen Menschen offen stehen – unabhängig einer medizinischen Diagnose und eines ärztliches Nachweises.  

 

Landtag SH, 26.09.2018 – TOP 16: Geschlechtliche Selbstbestimmung – Serpil Midyatli auf Youtube

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